MEDIEN die vierte positive Gewalt im Sog des Zeitgeists

Heute tragen die Medien zur Aufarbeitung des Unrechts bei, das Opfern fürsorgerischer, administrativer Zwangsmassnahmen und der Zwangsadoption, als auch Versorgten Verdingkindern angetan wurde. Im letzten Jahrhundert thematisierte die Presse die Misshandlungen bloss ausnahmsweise.

Das dunkle Kapitel der Vergangenheit der Schweiz:

Wohltätige Institutionen steckten bis in die Siebzigerjahre Kinder zu Pflegeeltern und in Arbeitserziehungs-Anstalten, wo viele misshandelt wurden. Paul Senn hat anfangs Vierzigerjahre Verdingkinder im Kanton Bern fotografiert siehe Bildstrecke

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24.11.2010 GEWALT IN KINDERHEIMEN:                                                  PRIVATER LANCIERT AUFARBEITUNG by otto hostettler Beobachter  Die düstere Geschichte der Schweizer Kinderheime dokumentieren: Weil die offizielle Schweiz noch immer davor zurückschreckt, macht sich jetzt die private Stiftung von Guido Fluri daran.

09.08.2010 by ottohostettler Beobachter                                                «DIE SCHWESTER MIT DEM STOCK GAB DAS KOMMANDO»                  Als frischgebackene Sozialarbeiterin hatte Stadler 1966 den Kopf voller Ideale – landete aber in der harten Realität. An ihrem ersten Arbeitsort im damaligen Landerziehungsheim Albisbrunn in Hausen am Albis herrschte Mitte der Sechziger ein Strafsystem, das ihr noch 44 Jahre später Angst macht. Ausgerechnet in diesem Vorzeigeheim, das zuvor jahrzehntelang von Koryphäen der Sozialarbeit geführt worden war und die Entwicklung schweizweit prägte hier weiterlesen

Knaben des Knabenerziehungsheims Oberbipp bei der Feldarbeit, 1940. (Bild Foto Paul Senn, FFV, Kunstmuseum Bern, Dep. GKS. © GKS.)

Damit nehmen die Medien die Funktion der «vierten Gewalt» wahr, die den Vorkämpfern der Pressefreiheit schon Ende des 18. Jahrhunderts vorschwebte, als noch die Zensur herrschte. Die Presse sollte den drei Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative auf die Finger schauen, damit sie die Rechte der Bürger nicht verletzten. Paul Usteri etwa, der Gelehrte und spätere NZZ-Chefredaktor, notierte in den 1790er Jahren, dass alle «Staatseinrichtungen» dem Urteil der Menschen unterworfen seien, die denken und sagen dürften, was sie wollten: «Pressfreiheit ist das Palladium der Rechte der Menschheit und das einzige sichere Mittel, das den Menschen gegen Sklaverei, Niederträchtigkeit und Barbarei schützt.»

Quelle: Neue Zürcher Zeitung - Urs Hafner

Medienmiteilung Thurgauer Tagblatt

Die Solidaritätsbeiträge sind keine Selbstläufer, die Zeit drängt. Opfer fürsorgerischer, administrativer Zwangsmassnahmen und ehemalige Verdingkinder können noch bis Ende März 2018 ein Gesuch für einen Solidaritätsbeitrag einreichen. Jedoch die Wenigsten haben das bisher getan.

Quelle: Thurgauer Tagblatt - Sebastian Keller